Schiffsfonds werden geschlossen – Open Waters OP & Wölbern Global Shipping
Was sind offene und geschlossene Fonds?
Die offenen Fonds zeichnen sich im Unterschied zu den geschlossenen Fonds durch das breite Anlegerpublikum aus. Das heißt, dass die Anteile an einem offenen Fonds jederzeit an jedermann verkauft werden können und somit neue Anleger hinzukommen können, wodurch eine hohe Liquidität des Fonds gewährleistet wird. Die Anteile geschlossener Fonds werden dagegen nur innerhalb einer gewissen Zeitspanne verkauft. Danach wird der Fonds geschlossen, sodass keine weiteren Anleger mehr aufgenommen und keine Anteile mehr verkauft werden können. Kennzeichnend für einen geschlossenen Fonds ist, dass der Anleger unternehmerisch tätig wird und daher neben Gewinnchancen auch Verlustrisiken zu tragen hat.
Schiffsfonds LF Open Waters OP
Auch der Fonds LF Open Waters OP war als erster neben vielen weiteren Fonds des Emissionshauses Lloyd Fonds als offener Schiffsfonds konzipiert. Seit Oktober 2008 wurde dieser Fonds allerdings geschlossen, sodass die Investoren ihre Anteile nun nicht mehr zurückgeben können. Ausweislich der Fondsverwaltung soll damit verhindert werden, dass die Anleger ihre Anteile abziehen, wodurch sie das Fondsvermögen mindern und den Fonds so in eine noch tiefere Krise stürzen. Grund für die Krise liege Pressemitteilungen zur Folge in der temporären Substanzabwertung der Schiffe, welche aus der Überkapazität in der Schifffahrt entstanden sei. Ferner habe der Schiffsmakler die Schiffsbewertung gestoppt, sodass kein täglicher Kurs mehr gestellt werden könne. Wie lange der Fonds noch geschlossen bleibt, ist daher noch unklar.
Schiffsfonds Wölbern Global Shipping
Auch der von der Wölbern Invest auf den Markt gebrachte Schiffsfonds Wölbern Global Shipping hat nicht genug Liquidität um seine Tilgungsraten zu decken. Deshalb wandelte sich auch dieser Fonds im Oktober 2009 zu einer geschlossenen Gesellschaft, nach dem ein institutioneller Anleger 1 Mio. Euro dem Fondsvermögen abgezogen hat.
Wie geht es nun weiter?
Wie es mit den Schiffsfonds weitergeht, bleibt abzuwarten. Laut Presseberichten arbeitet die Geschäftsführung der Fonds an einer sachgerechten Lösung, die den Fonds zu mehr Liquidität verhelfen soll. Beide Fonds sollen allerdings seit ihrer Auflegung bereits knapp 20 % an Wert verloren haben. Auch eine positive Prognose könne derzeit auf Grund der unsicheren Lage nicht gemacht werden.
Anlegern, die in den Wölbern Global Shipping sowie den LF Open Waters OP investiert haben, ist daher zu raten, ihre Schadensersatzansprüche auf dem Klageweg geltend zu machen. Erfahrungsgemäß kommen auch bei diesen Fonds Fälle fehlerhafter Anlageberatung in Betracht. Es ist daher im Einzelfall zu prüfen, ob der Anleger objekt- und anlegergerecht über die Eigenschaften und Risiken dieser Fonds beraten worden ist. Ebenfalls ist zu prüfen, ob dem Anleger Provisionszahlungen, die die vermittelnden Banken von den Emissionshäusern erhielten, verschwiegen wurden. Die Schadensersatzansprüche können aufgrund fehlerhafter Anlegerberatung in Höhe des gesamten einbezahlten Betrages gegen die beratenden Banken geltend gemacht werden.
Den Anlegern ist daher zu raten, sich an einen Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht zu wenden und seiner Erfolgsaussichten im Einzelfall prüfen zu lassen.
Für die schriftliche Erstberatung, welche auch die Deckungsanfrage bei Ihrer Rechtsschutzversicherung umfasst, drucken Sie bitte einfach das Auftragsformular für geschädigte Kapitalanleger aus und senden es ausgefüllt, zusammen mit den Zeichnungsscheinen und den wesentlichen Unterlagen zu. Für die Erstberatung entsteht Ihnen eine Gebühr in Höhe von 95,20 €. Gern können Sie sich auch unverbindlich per Email oder Telefon an uns wenden.
Autorin:
Alexandra Kosacheva
Ansprechpartner:
Knud J. Steffan
Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht
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