Schlecker und Kündigung– alle Rettungsversuche endgültig gescheitert

Schlecker – alle Rettungsversuche endgültig gescheitert

Nach langem Hoffen auf einen neuen Investor wird die insolvente Drogeriemarktkette Schlecker jetzt endgültig zerschlagen. Für über 13.000 Schlecker Mitarbeiter in den 3.200 Filialen Deutschlands ist der künftige Gang zum Arbeitsamt nun leider traurige Gewissheit, da der Stellenabbau unumkehrlich ist. Sollten Sie von den insolvenzbedingten Massenentlassungen betroffen sein, eröffnen sich für Sie, trotz des laufenden Insolvenzverfahren, noch Möglichkeiten, um den Schaden zu lindern.

Abwicklung unumgänglich

Nach Aussagen des Insolvenzverwalters fanden sich mit dem Gläubigerausschuss keine wirtschaftlich vertretbaren Kompromisse, durch die Schlecker hätte fortgeführt werden können. Bis zuletzt fand sich so schlichtweg kein akzeptabler Investor. Am Ende blieben noch Karstadt-Eigner Nicolas Berggruenund der US-Investors Cerberus Capital Management im Rennen um die Neuinvestition. Berggruen stieg in einer der letzten Verhandlungsrunden aus. Das Angebot des US-Investors Cerberus Capital Management war absolut inakzeptabel, weil es sogar noch weniger Geld eingebracht hätte, als eine Zerschlagung.
Die Abwicklung lässt sich aber nicht nur auf den Mangel an ernstzunehmenden Angeboten und Investoren zurückführen, sondern auch darauf, dass bis zuletzt die Personalkosten nicht ausreichend gesenkt werden konnten. Zusätzlich hätten auch die Lieferanten ihre Konditionen verschlechtert.

Es fehlte an Fortschritt (8000 Schlecker-Filaialen)

In der Blüte seiner Zeit hatte Schlecker rund 8.000 Filialen in Deutschland – das waren mehr als doppelt so viele, wie die Konkurrenz sie damals führte. Somit ist dies wohl die größte Insolvenz in der Geschichte der Bundesrepublik. Im Laufe der Jahre punkteten Rossmann und dm jedoch mit einem breiteren Sortiment, einer besseren Lage und stetig steigendem Umsatz, während dieser bei Schlecker immer mehr abnahm. Der Altdirektor formulierte sehr treffend, dass die eigentliche unternehmerische Leistung des Konzern darin bestünde, einen Konkurs trotz der stets wachsenden Konkurrenz so lange abgewendet haben zu können.

Einziger Lichtblick bei Schlecker:

Lediglich die 15.000 Mitarbeiter des Schlecker-Konzerns im Ausland dürfen nun noch hoffen. So sind die Tochtergesellschaften Ihr Platz und Schlecker XL nicht von der Zerschlagung betroffen.

Was können betroffene Schlecker – Mitarbeiter tun
Kündigungsschutzklage (3 Wochen-Frist)

Bei einer betriebsbedingten Kündigung ist es grundsätzlich ratsam gegen die Kündigung mittels einer Kündigungsschutzklage vorzugehen. Diese gilt es unbedingt binnen drei Wochen beim zuständigen Arbeitsgericht einzureichen, da die jeweilige Kündigung sonst wirksam wird. Dem sind trotz des laufenden Insolvenzverfahrens durchaus Erfolgsaussichten beizumessen.
Regelmäßig werden so vernünftige Abfindungszahlungen im Rahmen eines Vergleichs mit dem Arbeitsgeber festgestellt.

Justus rät

Betroffene Arbeitnehmer sollten unbedingt rechtzeitig einen Rechtsanwalt aufsuchen, um Ihre Ansprüche prüfen zu lassen.

Die Kanzlei JUSTUS Rechtsanwälte und Steuerberater Berlin berät und vertritt seit vielen Jahren Arbeitnehmer und Arbeitgeber in allen arbeitsrechtlichen Fragen. Soweit Sie Fragen zur Kündigung, Kündigungsschutz oder zum allgemeinen Arbeitsrecht haben, wenden Sie sich bitte telefonisch oder über das Kontaktformular an uns. Die telefonische Auskunft zu Gebühren und Verfahren ist kostenfrei.

Knud J. Steffan
Hans-Ulrich Kleimann (in Kooperation)
JUSTUS Rechtsanwälte & Steuerberater
Eberswalder Straße 26
10437 Berlin

Tel.: 030 / 440 449 66
Fax: 030 / 440 449 56

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