Prorendita-Lebensversicherungsfonds

 
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Der Anleger ist wieder der Leidtragende
Mithilfe des Prorendita-Fonds, der aus dem Emissionshaus Ideenkapital stammt, sollte in britische Lebensversicherungen investiert werden. Ca. 17.000 Anleger haben sich mit einem Investitionskapital von 335 Millionen Euro am Prorendita Lebensversicherungsfonds beteiligt. Zu beachten ist dabei, dass es erhebliche Unterschiede zwischen deutschen und britischen Lebensversicherungen gibt. Deutsche Kapitallebensversicherungen stellen regelmäßig eine konservative Beteiligungsform dar, da sie über eine Garantieverzinsung bzw. einen garantierten Rückkaufswert verfügen. Eben dies ist bei britischen Lebensversicherungen nicht der Fall. Zwar kann aufgrund der breiteren Flexibilität eine höhere Rendite erzielt werden, jedoch sind auch die eingegangenen Risiken um ein deutliches höherer. Aktuell kann man sagen, dass keiner der fünf Prorendita-Lebensversicherungsfonds seine Prognosen erfüllt hat.
Sich gegen den Totalverlust wehren
Anleger des Prorendita Lebensversicherungsfonds sollten sich gegen den Verlust der Anlage wehren. Regelmäßig wurde im Rahmen der Beratungsgespräche nicht auf die Unterschiede, die wie oben gezeigt gravierend sind, zwischen einem deutschen und einem britischen Lebensversicherungsfonds hingewiesen. Eben dies ist jedoch zwingend notwendig um den potentiellen Anleger ein Gesamteindruck über die Anlage zu schaffen. Banken wie die Commerzbank können deswegen regelmäßig wegen Falschberatung auf Schadensersatz verklagt werden. Rechtsfolge eines Schadensersatzanspruchs ist, dass der Anleger so gestellt werden muss, wie wenn er gar nicht in den Fonds investiert hätte. Zu beachten ist dabei indes die absolute Verjährungsfrist von zehn Jahren taggenau nach der Falschberatung.

Überdies muss der Anleger über sein  Widerspruchsrecht im Rahmen des Abschluss der Lebensversicherung ordnungsgemäß belehrt worden sein. Ist dies nicht der Fall kann auch noch heute dem Vertrag widersprochen werden. Da die meisten Beteiligungen zwischen 2004 und 2007 stattfanden ist hier von einem Widerspruch auszugehen. Rechtsfolge eines möglichen Widerspruchs ist, dass der Anleger seine gesamte Investition zzgl. einer Nutzungsentschädigung zurückerhält.

Justus rät: 

Die beiden Optionen zeigen, dass es auch heute noch Möglichkeiten gibt, seine Investitionen zurückzuerlangen. Ein Blick der Vertragsunterlagen durch einen Fachanwalt auf dem Gebiet des Bank-und Kapitalmarktrechts kann somit ratsam sein. Die Kanzlei Justus Rechtsanwälte ist Ihnen gerne auf diesem Weg behilflich.
Ansprechpartner:

Rechtsanwalt Knud J. Steffan
JUSTUS Rechtsanwälte
Eberswalder Straße 26
10437 Berlin

Tel.: 030 / 440 449 66
Fax: 030 / 440 449 56
E-mail: Justus@kanzleimitte.de

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lebensversicherungsfonds

Lebensversicherungsfonds:
Kapitalanlage in Zweitmarktpolicen


Lebensversicherungsfonds investieren in bereits abgeschlossene Lebens- bzw. Rentenversicherungen.
Das Geschäftsmodell der Fonds besteht im Kauf "gebrauchter" Lebensversicherungen, die je nach Fondskonstruktion auf dem Zweitmarkt in den USA, in Großbritanien oder Deutschland erworben werden. Der Verkäufer der Versicherungspolice erhält den Kaufpreis, bleibt aber auch nach der Veräußerung weiterhin versicherte Person. Die für den Versicherungsvertrag fälligen Prämienzahlungen werden von der Fondsgesellschaft übernommen, die beim Tod des Versicherten die Ablaufleistung erhält.
Der Verkauf der Versicherungspolice auf dem Zweitmarkt soll dem Versicherungsnehmer die Option bieten, einen gegenüber dem im Falle einer vorzeitigen Kündigung auszukehrenden Rückkaufswert höheren Preis zu erzielen. Die Fondsgesellschaft spekuliert dagegen auf ein frühes Sterben des Versicherten, eine möglichst hohe Ablaufleistung oder Anlagegewinne.

Lebensversicherungsfonds kommen in zwei Varianten vor:
Kapitallebensversicherungsfonds und Risikolebensversicherungsfonds:

Kapitallebensversicherungsfonds
Bei Kapitallebensversicherungsfonds erwirbt der Fonds die Kapitallebensversicherungspolicen und zahlt die Prämien bis zum Fälligkeitsdatum weiter. Der Kaufpreis liegt dabei in der Regel über dem jeweiligen Rückkaufswert der Versicherungsgesellschaften.

Risikolebensversicherungsfonds
Bei der in den USA verstärkt anzutreffenden Variante eines Risikolebensversicherungsfonds erwirbt der Anleger die Riskolebensversicherungs-Police eines Versicherten. Der Lebensversicherungsfonds zahlt hierbei die Prämien an den (alten) Versicherten weiter und erhält im Gegenzug die bei Fälligkeit der Police – meist bei Ableben der Versicherten – auszukehrende Versicherungsprämie.

Allgemeine Risiken der Fonds in Lebensversicherungen:
Bei Lebensversicherungsfonds handelt es sich meist um unternehmerische Beteiligungen mit entsprechenden Risiken, die bis hin zum Totalverlust der Einlage gehen können. Infolge der Verlustrisiken und der langen Laufzeiten  ist die Beteiligung an diesen Fonds kaum als Altersvorsorge geeignet. Da ein funktionierender Zweitmarkt nicht existiert, ist ein Verkauf derartiger Fondsanteile in der Regel nicht möglich oder mit ganz erheblichen Verlusten verbunden.

Typische Risiken der Lebensvericherungsfonds:
  • Steuerrisiken: Gefahr einer rückwirkenden steuerlichen Einstufung von US-Policen Fonds als gewerblich.
  • Kursrisiken: Hoher Akteinbestandteil insb bei in Britische Policen
  • Spekulationsrisiken: Überschreitung des spekulierten Lebensalters des Versicherten insb. bei in US-Amerikanische Policen
  • Fremdwährungs- Kursrisiko: Investieren in fremden Währungen sind hohen Kursschwankungen ausgesetzt.

I. Britische Lebensversicherungsfonds wie z.B.:
  • Clerical Medical, CMI
  • WealthCap Life Britannia
  • HVBFF Life Britannia
  • Lloyd Fonds Britische Kapital Leben
  • MPC Rendite-Fonds Britische Leben plus
  • König & Cie. Britische Leben Renditefonds
  • HSC Optivita UK
  • Ideenkapital Prorendita 1-5
Britische Lebensversicherungsfonds investieren in britische Lebensversicherungen, speziell britische Kapitallebensversicherungen.
Bei der Investition in britische Zweitmarktpolicen hat der Versicherungsnehmer bei Ende der Vertragslaufzeit lediglich einen Anspruch auf die Auszahlung der Versicherungssumme und keine Garantieverzinsung. Anders als in Deutschland sind britische Versicherungsunternehmen berechtigt, das eingezahlte Kapital in voller Höhe in Aktien zu investieren. Damit sind gerade die in britische Zweitmarktpolicen investierenden Lebensversicherungsfonds noch stärker von den Entwicklungen auf den weltweiten Kapitalmärkten abhängig und bergen für die Anleger ein noch deutlich höheres Risikopotential.

II. US - Lebensversicherungsfonds wie z.B.:
Investition in US-Zweitmarktpolicen und die "Wette auf den Tod":
Hier wird die Ablaufleistung in der Regel erst mit Eintritt des Todes des Versicherungsnehmers oder mit Erreichen einer bestimmten Altersgrenze (in der Regel 100 Jahre) fällig.
Spekuliert wird hier auf den Todeszeitpunkt des Versicherungsnehmers: Je früher der Versicherungsnehmer stribt, desto mehr profitiert die Fondsgesellschaft, die dann keine Prämien mehr auszahlen muss.
Die makabere Spekulation geht nicht auf, denn infolge der gestiegenen Lebenserwartungen müssen nun die Fondsgesellschaften länger als ursprünglich prognostiziert Prämienausschüttungen vornehmen. Auch und gerade bei US-Lebensversicherungsfonds müssen die Fondsanleger mit deutlich geringeren Ausschüttungen als ursprünglich prognostiziert rechnen.

US-amerikanische Lebensversicherungsfonds investieren in der Regel in Risikolebensversicherungen. In einem US-Lebensversicherungsfonds wird das Kapital der Anleger gebündelt, um daraus ein breit gestreutes Portfolio an gebrauchten US-Risikolebensversicherungen zu erwerben.

III.  Deutsche Lebensversicherungsfonds wie z.B.:
  • König & Cie. Deutsche Leben 
Anleger einer deutschen Kapitallebensversicherung erhalten negen einer Garantieverzinsung in der Regel Überschussbeteiligungen, deren Höhe sich an der Entwicklung der Kapitalmärkte orientiert. Infolge der weltweiten Finanzmarktkrise mussten etliche Anbieter deutscher Lebensversicherungsfonds die Prognose- und Renditeerwartungen deutlich reduzieren. Anleger erhalten wohl auch weiterhin deutlich geringere Ausschüttungen als ursprünglich prognostiziert.