HSH Nordbank Zertifikate und Anleihen vermittelt durch Sparkassen

HSH Nordbank Zertifikate 

“Osteranleihe”, “Sommeranleihe”, “Winterzauber”:

HSH Nordbank Zertifikate und Anleihen vermittelt durch Sparkassen
HSH Nordbank Zertifikate und Anleihen vermittelt durch Sparkassen

Diese schön klingenden Zertifikate sind Wertpapiere der HSH Nordbank. Die Landesbank, die nunmehr an einen US-Headgefonds Cerberus verkauft wird, der bezeichnender Weise den Namen des dreiköpfigen Höllenhundes trägt.

Trotz der immensen Probleme und Abwickungsanordnung der EU hat das Institut mit Hilfe der Sparkassen im großen Stil Finanzprodukte an Sparer verkauft. Insbesonder diese Zertifikaten, also Inhaberschuldverschreibungen, die spätestens seit der Lehman Brothers-Pleite 2008 einen sehr zweifelhaften Ruf haben.

Denn geht der Emittent Pleite – wie bei der Bank Lehman Brothers – ist das Zertifikat wertlos. Der Emittent haftet dann nicht für die Rückzahlung oder vereinbarte Renditen.

Hierzu hatte der Bundesgerichtshof im Jahr 2011 entschieden, dass Anleger, denen Zertifikate empfohlen werden, grundsätzlich über das dabei bestehende allgemeine Emittentenrisiko aufgeklärt werden müssen (BGH Urteile vom 27.09.2011, XI ZR 182/10 und XI ZR 178/10).

Doch im Vergleich zur HSH war Lehman als Zertifikate-Emittent ein Zwerg. Laut Bericht der Süddeuitschen Zeitung hatte die HSH Nordbank Papiere im Wert von neun Milliarden Euro unter die Leute gebracht; derzeit stehen noch fünf Milliarden aus. Der Großteil dürfte in Privatanleger-Depots liegen.

Schadenersatzansprüche oder Rückabwicklung des Kaufs bei Falschberatung durch Sparkassen:

Sollten aktuell Anleger, die HSH Nordbank Zertifikate von ihrem Sparkassenberater empfohlen bekommen haben, nicht über diesen Umstand aufgeklärt worden sein, besteht grundsätzlich ein Anspruch auf Schadensersatz. Sollte sich das betreffende Zertifikat noch im Depot des Kunden befinden, wäre dieser Anspruch auf Rückabwicklung des Kaufs gegen Rückgabe des Zertifikats gerichtet.

Winter-Anleihe 2017 wurde an Anleger mit geringer Risikobereitschaft verkauft:

Von der HSH Nordbank wurde die Winter-Anleihe 2017 (WKN HSH 6 JN; ISIN DE000HSH6JN3) emittiert. Die Zeichnungsfrist lief vom 16.01.2017 bis 23.02. 2017. Anlegern wurde der Erwerb zu einem Mindestzeichnungsbetrag von € 1.000,00 angeboten. Nach Informationen der Verbraucherschützer in Hamburg haben Sparkassen zumindest die “Winter-Anleihe 2017” der HSH auch an Anleger mit geringer Risikobereitschaft verkauft. Das zeige ein Begleitschreiben zur Mündelsicherheit der Anlage, in dem Wertverluste ausgeschlossen werden.

Für ein einfaches Zertifikat (“Sommer-Anleihe 2017“) zahlt die Bank für drei Jahre Laufzeit 0,75 Prozent Zinsen pro Jahr. Die vielzitierte “Gier” nach hohen Zinsen der Anleger kann hier also nicht als Verkausargument greifen.

Anleihen, Festgeld und Termingeld bei der HSH Nordbank

Als die HSH Nordbank plötzlich in den Markt für deutsche Festgelder einstieg, kam trotz Negativschlagzeilen schnell die Frage auf, ob man nicht doch eine Festgeldanlage bei der HSH wagen könnte, um die besseren Renditen mit hoher Sicherheit zu kombinieren.

Das Rating der HSH Nordbank, eine Art Indikator für ihre Bonität, wird von den Ratingagenturen Moodys und Fitch derzeit mit Baa3 respektive BBB- angegeben („Long Term Deposits”). Dies entspricht nach dem Bewertungsschema der zwei Agenturen einer durchschnittlich guten Anlage.

Privatisierung und Sicherung durch Sparkassen-Finanzgruppe

Bei Privatisierung der HSH Nordbank kann es passieren, dass diese aus dem Sparkassen-Einlagensicherungsverbund ausscheidet. Für diesen Fall besteht laut der Ratingagentur Fitch allerdings eine zweijährige Übergangsfrist, während die Bank weiterhin den Schutz der Sparkassen-Finanzgruppe genießt. Anleger sollten daher dann kurze Laufzeiten wählen oder rechtzeitig, ggf. durch Sonderkündigung, aussteigen.

Justus rät:

Inhaber von HSH Nordbank Zertifikaten sollten sich zeitnah an einen FAchanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht wenden. Wir prüfen bei Ihnen kostenfrei dei Schadenersatz- bzw. Rückgabemöglichkeiten. Sollte dies ausscheiden, so können Sie dann ihr Zertifikat immer noch – wenn auch mit Verlußten – verkaufen.

Schreiben Sie uns über das Kontaktformular oder rufen uns direkt an.

foto: Sabine Felidae/pixabay.com

Ansprechpartner:
Grit Rahn
Rechtsanwältin
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